Die Kapelle zum hl. Ulrich in Trandorf wird um 1400 erstmals erwähnt und wurde von Niederranna aus versehen. Im Dekanatsbericht aus dem Jahr 1780 wird Trandorf ausdrücklich als Filiale von Niederranna aufgeführt, gleichzeitig aber beigesetzt: "woselbst an jedem dritten Sonntage Gottesdienst gehalten und das Sanctissimum in Ciborio aufbewahrt wird; drei Altäre; eigener Friedhof mit Beinhaus".
Das zeigt schon damals von einer vor den übrigen Ortschaften bevorzugten Stellung in der Pfarre. 1784 und 1785 ergingen an das Stift St. Florian wiederholte Regierungsbefehle, zu Trandorf einen Pfarrhof und ein Schulhaus zu errichten und einen Geistlichen dort einzusetzen.
Im Rahmen dieser josephinischen Pfarregulierung errichtete man hier eine selbständige Lokalkaplanei (1784), die jedoch 1805 wieder aufgegeben wurde. Seither gehört auch Trandorf wieder zu Niederranna, wie es auch vor 1784 der Fall war.
Die Filialkirche zum hl. Ulrich in Trandorf ist in ihrem Kern ein gotischer Langhausbau, der 1526 durch den Chor mit 5/8-Schluss und den Westturm erweitert wurde. Spätere Veränderungen dürften aus der Zeit um 1790 stammen.
Der Innenraum ist flachgedeckt mit einer kleinen Westempore, Schiff und Chor trennt ein spitzer Triumphbogen, der links für den Kanzelaufgang durchbrochen ist. Barocker Hochaltar mit Ulrichbild von Antonius Haeml 1747, links spätgotisches Sakramentshäuschen mit Schmiedeeisentüre. Eine historisch wertvolle Glocke aus 1504.
Aus dem 15. Jh. stammt auch eine thronende Maria-Statue mit Kind; das Original dieser Statue befindet sich im Diözesanmuseum St. Pölten.
(Aus: Hippolyt-Kalender, 1969, S. 67-68 und: Hippolytus 6. Jahrgang 1863 Abteilung "Archiv für Diözesangeschichte des Bistumssprengels St. Pölten", S 32,f)